1. Mannschaft erreicht im SBBL-Viererpokal Runde 2

In der ersten Runde des SBBL-Viererpokals konnte unsere 1. Mannschaft auf knappstmögliche Art gegen Solingen 2 die nächste Runde erreichen. Solingen 2 verzichtete freundlicherweise darauf, einen Spieler mit grippeähnlichen Symptomen antreten zu lassen, sodass Michail kampflos gewann. Boris schaffte es leider durch das Bahnchaos erst einmal nicht zum Spiellokal. Wir entscheiden nach einiger Wartezeit, an Brett 1 und 4 den Kampf zu beginnen und darauf zu setzen, dass Boris es noch vor Ablauf der Karenzzeit ans Brett schaffen würde.

Durch die im Pokal übliche Farbverteilung waren unsere Gäste in einer zweischneidigen Situation: Möglicherweise würde Boris noch kommen, dann wären wir bereits einen Brettpunkt vorn. Auf der anderen Seite hatten die Gäste an den beiden Brettern, an denen gespielt wurde, Weiß, und waren an Brett 4 mit Stefan Speck gegen Axel ca. 130 Elopunkte favorisiert. Ich war ca. 120 Punkte favorisiert, was insgesamt einen ziemlich ausgeglichenen Kampf bedeutete, allerdings unter dem Vorbehalt, dass eine entschiedene Partie an Brett 1 aufgrund der Berliner Wertung auch den ganzen Kampf entscheiden würde. Mein Gegner hatte es aber ohnehin nicht auf ein schnelles Remis abgesehen. Das ist übrigens die richtige Einstellung, wenn man sich verbessern möchte. Als eine halbe Stunde nach Beginn die Karenzzeit abgelaufen war, waren die Partien schon im Mittelspiel. Auf Zuschauer hatten wir angesichts der Infektionslage vorsorglich verzichtet, und durch das vorgeschriebene Lüften waren bei den Temperaturen Zitterpartien garantiert.

Hatte ich bei der vorigen Pokalbegegnung gegen Solingen 2 mit Schwarz gegen Kevin Zolfagharian noch halsbrecherisch eine Traxler-Verteidigung aufs Brett gebracht, spielte ich diesmal einen stocksoliden Schwarzaufbau gegen ein Sf3+g3+d4-System von Stefan Wickenfeld und setzte darauf, dass sich bei technisch sauberem Spiel irgendwann auch mit Schwarz schon eine Gelegenheit bieten müsste, nach einem vollen Punkt zu suchen. Letztlich gelang mir in der Tat eine recht saubere Partie, nachdem mein Gegner seine Aktivität zu verpflichtend entwickelt hatte.

Als die Stellung in meiner Partie zu unseren Gunsten gekippt war, war es bei Axel auch vorbei. Wir schauen uns die Partie am Vereinsabend noch genauer an; da ich mich sehr auf meine eigene Partie konzentriert hatte, kann ich nur sagen, dass Weiß da in einem Kan- oder Taimanov-Sizilianer wohl das schwarze Gegenspiel exzellent unter Kontrolle gebracht hatte. Letztlich gewannen wir dann nach Berliner Wertung.

Wie soll man so einen Kampf einschätzen? Auf der einen Seite war es schön, mal wieder am Brett zu sitzen, und die Solinger waren sehr angenehme Gäste. Die Partieanalyse im Anschluss war aufschlussreich. Andererseits sind solche Brettausfälle in dieser Saison wohl noch häufiger zu erwarten. Neben der Pandemie kommt eben noch der katastrophale Zustand einiger Bahnstrecken hinzu, sei es infolge der Flut, sei es infolge politischer Versäumnisse. Man kann eigentlich nur schauen, dass man eben spielt, solange es geht, und hoffen, dass diese Saison nicht wieder oder wenigstens nicht allzu früh in einer Farce endet.

Zum Rundenbericht: http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2021/3759/runde/1/

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